EL*AN*RA: The Healing of Orion

Ein Auszug aus 'EL*AN*RA: Die Heilung des Orion'

Kapitel Neunzehn
MEBSUTA

Copyright 1991 by Solara. All Rights Reserved.
Übersetzt von Azul


AAla-dar traf bereits mehrere Tage vor dem vereinbarten Termin in Mebsuta ein. Er wollte sein Treffen mit Kurala sorgfältig vorbereiten. Erwählte die luxuriöseste Gästesuite und legte jede
Menge Wegawaffeln und andere Köstlichkeiten bereit, von denen er annahm, daß sie ihr schmecken würden.

Obwohl die Gefühle in seinem Herzen tobten, versagte sich AAla-dar jede Vorfreude auf Kuralas Besuch. Er kannte sie soweit, daß es ihm unmöglich schien, ihr Verhalten zu ihm vorauszusagen. Für ihn war nur eins wichtig: Es galt hier einen verhängnisvollen Krieg in
allerletzter Sekunde abzuwenden. AAla-dar wußte nur zu gut, daß alle Anzeichen, so wie seit zahllosen Jahrtausenden nicht mehr, für den Ausbruch einer größeren intergalaktischen Auseinandersetzung sprachen.

Und er war sicher, daß Kurala den Schlüssel dazu besaß. Wenn er sie erreichte, könnte der Krieg vielleicht doch noch vermieden werden, bevor er erst begann. Welche Ironie, solch eine Frau zu lieben! Aber vielleicht war gerade dies der Grund, warum man ihn für fähig hielt, zu ihrem innersten Wesen durchzudringen, vielleicht gelang es einem Liebenden, die Frau seines Herzens zurück zum Licht zu führen, ehe für alle die Nacht ausbrach.

Unterdessen hatte Kurala die Reise nach Mebsuta angetreten. Auch sie versank in ihren Gefühlen und kämpfte gegen ihre Erwartungen an. Sie wußte nicht, was ihr bevorstand, nicht einmal, was AAla-dar mit ihr besprechen wollte, deshalb gab sie es schließlich auf, darüber nachzudenken. Statt dessen vertiefte sie sich in die verschiedenen Sternkarten, die sie zusammengetragen hatte, um vertrauter mit der Himmelsnavigation zu werden; sie wußte, daß dieses Wissen in der Zukunft ihr Überleben sichern konnte.

Das Studium fiel ihr leicht. Es war so, als kennte sie die unzähligen Sternenmuster und Koordinaten der verschiedenen Vektoren bereits und brauchte nur den Staub von ihren zellularen Gedächtnisbänken abzuwischen. Wenn sie sich auf Schlüsselquadranten von Vektoren oder auf Kosinusfrequenzen konzentrierte, die von Null-Zonen-Überschneidungen umgeben waren, entsann sie sich der Zeiten, wo sie sich in ewiger Leichtigkeit den Sternenströmen anvertraut hatte. Merkwürdig dabei war, daß sie sich nie daran erinnerte, jemals in einem Sternenschiff gereist zu sein; da war nur sie und nur ihr Körper, der zu fliegen schien. Diese Erinnerungen kehrten immer wieder und waren so vertraut.

Kurala befaßte sich erneut mit ihren Karten, und so verging die Reise rasch. Als Mebsuta immer näherrückte, stieg eine Woge der Erregung in ihr hoch. Sie entschied sich für ein Kostüm in Rot und Purpur mit einem langen, engen Rock, und dann war sie bereit. (Ob sie AAla-dar mit ihrer neuen Lebensart beeindrucken konnte?)



Aus dem Fenster schauent sah sie das Mebsuta ein Planet mit grünen Tälern und hohen, spitzen Felsmassiven war. Welch eine faszinierende Landschaft! Dann kam der futuristische Raumhafen in Sicht - Riesige Kugeln und seltsame Türme schienen in der Luft zu schweben. Kurala hatte so etwas noch nie gesehen.

AAla-dar beobachtete, wie das lang erwartete schwarze Schiff mit der Purpurorchidee landete und fühlte ein schwellen in der Brust. Kurala war gekommen! Alleine am Raumhafen konnte er es kaum erwarten, daß sich die Luke endlich öffnete und Kurala auf der Landungstreppe erschien. Und plötzlich war sie da, die Frau seiner Träume! AAla-dar bezwang den Drang, ihr entgegenzueilen und sie in seine Arme zu schließen, und blieb wartend am Eingangsportal des Raumhafens stehen. Sie war noch schöner als in seiner Erinnerung. Irgend etwas an ihr hatte sich verändert. War es ihr Lächeln, aus dem der Ausdruck verschlagener Grausamkeit gewichen war?

Kurala sah ihn in der Tür des Raumhafens und auch ihr Herz füllte sich mit Freude. Er schien ihr so vertraut, als wäre sie gestern noch mit ihm zusammengewesen. Wo war die Zeit geblieben? Obwohl sie jetzt ein Lächeln unterdrückte, strahlte ihr Gesicht vor Freude.

Dann standen sie einander gegenüber, schauten sich in die Augen und fanden keine Worte. Im Wissen um ihre noch größer gewordene Liebe standen sie schweigend da und stillten mit den Augen ihren Durst. Sie mußten sich nicht berühren oder reden, irgendwie erkannten sie das sie eins geworden waren.

Schließlich sagte AAla-dar mit einem tiefen Seufzer: "Kurala, du bist gekommen!"

"Ja, AAladar, ich bin hier", antwortete Kurala, unfähig, die Augen von ihm abzuwenden.

"Sollen wir hineingehen?", fragte er. Sie nickte, und so suchten sie ihre Zimmer auf.

Kurala versuchte nicht, ihre Überraschung über die unglaublich kostspielige Ausstattung der Gästesuite zu verbergen. "AAla-dar, das ist wunderbar! Ich habe noch nie einen so herlichen Ort gesehen. Gegen dies hier ist unser herrliches Zimmer auf Deneb einfach schäbig! Wie hast Du diesen Ort gefunde? Ich wußte gar nicht, daß es solche Schönheit gibt."

"Es freut mich, daß es dir gefällt", meinte AAla-dar bescheiden, doch er war sehr mit sich zufrieden; Mebsuta schien die richtige Wahl gewesen zu sein. (Warte nur bis du den Inselpavilon auf Arion siehst, dachte er. Das hob er sich für später auf) Dann riß er die Geliebte in seine Arme und verschmolz in einem langen Kuß mit ihr. Wie genossen sie den Glanz ihrer so lang verhehlten Liebe!

Wer will ihnen einen Vorwurf daraus machen, daß die so wichtige Besprechung erst einmal warten mußte? Denn der Ruf der großen Liebe verlangte gebieterisch nach Antwort. Er löschte alle anderen Gedanken
aus, er tilgte alle Pläne, er ließ die Welt um sie versinken. Es zählte nur, daß sie allmählich immer tiefer zu einem Sein verschmolzen.

So verstrichen drei Tage in der Nicht-Zeit, Tage, an denen nur das süße Geflüster der Liebe zu hören war. Tage ohne Mahlzeiten, selbst Wegawaffeln lockten nicht, denn wer braucht irdische Nahrung, wenn das Manna der reinen Liebe zur Verfügung steht! Tage und Nächte gingen ineinander über, während sich die Grenzen zwischen ihren getrennten Wesenheiten auflösten. Nur Segen blieb, Segen von solcher Erhabenheit, wie sie es noch nie empfunden hatten.

Schließlich endete der süße Taumel; die Zeit verlangte gebieterisch ihr Recht, sie hatten viel zu tun. Die Liebenden zogen sich mit großer Zärtlichkeit so gut es ging in ihre getrennten Wesenheiten zurück und entdeckten, daß sie hungrig waren. Das war die Stunde der Wegawaffeln und all der Köstlichkeiten, die AAla-dar bereitgestellt hatte. Dann kam der Augenblick der Aussprache.

"Kurala", begann AAla-dar, "ich weiß, daß du hinter dem Überfall auf unser Versorgungslager X432 in Vektor 4 stehst und daß dir die Ausgestoßenen von Maldon dabei geholfen haben. Was mir schleierhaft ist: Wie hast du die Maldonier nur dazu gebracht? Sie sind ein ziemlich rauher Haufen.

"Ach, eigentlich ganz leicht!. Man könnte sagen, daß ich sie beeindruckt habe durch eine Mischung aus Navigationskunst und weiblicher Überredungskunst." Kurala lächelte, wenn sie an Maldon dachte. "Unter seiner rauhen Schale versteckt Quintron ein butterweiches Herz." Sie berichtete AAla-dar haarklein, was alles sie auf Maldon erlebt hatte. Am Ende lachten beide derart, daß ihnen die Tränen ausden Augen traten.

"Kurala, was bist du für ein merkwürdiges Wesen! Etwas an dir ist so unbeschreiblich unschuldig, und dann ... Wenn du nur wüßtest, worauf du dich da eingelassen hast! Wenn irgendeiner die verkrusteten Herzen dieser Cowboys zum Schmelzen bringen kann, dann bist du es! Aber warum nur hattet ihr es auf unser Versorgungslager abgesehen?"

"Wir brauchten Kriegsschiffe und Waffen", antwortete Kurala ruhig.

"Und warum das? Du hast in letzter Zeit keine Planeten mehr überfallen.", erwiderte er.

"Weil ich den Dunklen Herren des Orion den Kampf ansage." Kurala hatte keine Angst AAla-dar die Wahrheit zu sagen, sondern war vielmehr erleichtert, daß sie mit jemandem, dem sie vertraute, darüber reden konnte. "Wir haben eine Streitmacht aufgestellt, wir nennen sie UNA, die Universelle Nationale Armee, um endlich die
Tyrannei der OMNI abzuschütteln."

AAla-dar traute seinen Ohren nicht. "Du erklärst den OMNI den Krieg?" fragte er ungläubig. "Bei unserem letzten Treffen warst du noch stolz darauf, mit ihnen eine Allianz zu haben. Was ist geschehen?"

Kurala berichtete von den Vorfällen auf Galaxitron, von Shamos Implantaten und ihrem Zorn auf die Dunklen Herren des Orion. Das war vor ihrem Besuch auf Maldon.

Sie fuhr fort: "Am schlimmsten war die erste Nacht auf Maldon, als ich auf die Entscheidung der Cowboys wartete. Zum erstenmal plagten mich schreckliche Zweifel, ob ich mich wirklich gegen die Dunklen Herren wehren sollte. Ich stand kurz davor, dich um Hilfe zu bitten. Als mir dann aber die Maldonier ihre Hilfe zusagten, konnte ich nicht mehr zurück."

"Oh, Kurala, hättest du dich doch mit mir in Verbindung gesetzt; es wäre alles viel leichter gewesen. Du weißt, daß ich herbeigeeilt wäre, um dir beizustehen. Ich kenne Quintron schon zig Jahre. Zusammen hätten wir ganz sicher einen Ausweg gefunden."

"Nun, ich habe es aber nicht getan, ich weiß selbst nicht warum! Ich bin anders geworden seit ich dich das erste mal sah, und jetzt weiß ich nicht einmal mehr, wer ich bin. Ich kann mich auf mich selbst nicht mehr verlassen." Kurala begann fast zu weinen und rang um ihre Haltung. Sie wollte AAla-dar nicht zum Zeugen ihrer Schwäche und Verwirrtheit. So berichtete sie ihm von der Heilerin Neptha und Shamos besorgniserregenden Zustand, der sie für ihn zu einer Fremden machte und der Botschaft, die sie durch die Heilerin erhalten hatte. Kennst du Neptha El Ra? Steht sie im Dienst des Bundes?"

AAla-dar erwiederte: "Von einer Nephta weiß ich nichts. Trotzdem habe ich eine Botschaft zu dir gesandt. Wir senden unsere Botschaften nicht an bestimmte Personen ab, sondern übermitteln sie auf einer bestimmten Resonanzebene, wo jene Wesen sie empfangen können, die sich auf diese Schwingung einstellen können".

"Kurala, hattest du in letzter Zeit Tuchfühlung mit den Dunklen Herren?", fragte er.

"Nein, keine. Sie scheinen nicht zu merken, was wir vorhaben."

"Das ist unmöglich! Die OMNI wissen immer, was vor sich geht, ganz besonders in ihrem eigenen Machtbereich. Sie werden ihre Gründe haben, wenn sie nichts von sich hören lassen", sagte AAla-dar bestimmt.

Kurala war es, als griffe eine Hand nach ihrer Kehle. Trotzdem gab sie sich mutig: "Ich finde es gut, daß sie uns in Ruhe gelassen haben, so konnten wir unsere Vorbereitungen ungestörter treffen."

AAla-dar starrte vor sich hin. Wie konnte er Kurala nur den Ernst der Lage zum Bewußtsein bringen? Jetzt, wo die Gier nach Macht und Einfluß schon fast ganz von ihr gewichen war, strahlte sie eine so wunderschöne Unschuld aus, daß er alles daran setzen mußte, sie ihr nicht zu rauben. Denn zusammen mit ihrer höheren geistigen Unabhängigkeit bildete gerade diese Unschuld die Quelle ihrer Stärke. Und Stärke würde Kurala in den kommenden Zeiten nötig haben, ganz gleich, welchen Weg sie wähleh mochte. Jetzt ging es darum, ihr die
Folgen ihres Handeln aufzuzeigen.

"Laß mich versuchen zu erklären, was jetzt vor sich geht", begann er, "du mußt wissen, was wir unternommen haben, seit unser Versorgungslager überfallen wurde. Die Streitkräfte der Intergalaktischen Konföderation stehen unter erhöhter Alarmbereitschaft. Ihre Flotten haben an den Schlüsselquadranten der verschiedenen Vektoren Stellung bezogen. Sie wissen noch nicht, ob die Dunklen Herren des Orion in die Vorfälle verwickelt sind, deshalb kommt es wahrscheinlich beim Zusammentreffen mit den Schiffen der OMNI zu Kampfhandlungen."

AAla-dar fuhr fort: "Wir können außerdem annehmen, daß sich die Dunklen Herren in voller Kriegsbereitschaft befinden und ihre Kampfgeschwader zu verschiedenen strategischen Positionen beordern.
Da sie die Existenz einer dritten Streitmacht entdeckt haben, der Bund ist ja nicht beteiligt, neigt sich die Waage der Macht auf ihre Seite, wodurch das Gleichgewicht zwischen Licht und Dunkel im ganzen
Universum gestört ist. Galaxitron ist wahrscheinlich nur deshalb noch nicht angegriffen worden, weil es den Zielen der OMNI dient, den Intergalaktischen Bund wegen der UNA-Truppen im unklaren zu lassen."

Er schaute Kurala an, die aufmerksam lauschte. "Dann sind da die Maldonier, die sich bisher aus allem herausgehalten haben, außer wenn es um ihre selbstsüchtigen Vorhaben ging. Du magst sie ja mit deinem
Charme bezaubert haben, das ist unbestreitbar, doch du täuschst dich sehr, wenn du glaubst, daß du sie unter deiner Fuchtel hast. Das sind alles Leute ohne Ehrgefühl und wurden alle aus dem Bunde ausgeschlossen, weil sie unfähig waren, sich einer Führung unterzuordnen. Sie sind nichts als ein Haufen roher Gesetzesloser,
die niemanden respektieren als sich selbst!"

"Was soll ich tun?" fragte Kurala, die endlich die Folgen ihrer Taten einzusehen begann.

"Bevor du dich entscheidest, was du tun wirst, mußt du dir klar sein, wohin dies alles führen wird. Gegenwärtig gibt es also drei kriegsbereite Flotten in den Himmeln, die jederzeit zum Losschlagen/bereit sind. Wir stehen an der Schwelle eines gewaltigen intergalaktischen Krieges, der zu nichts anderem als Verwüstung führen wird. Was da zu tun ist? Wir müssen diesen Zustand augenblicklich entschärfen!" AAla-dar hielt inne und nahm Kuralas Hand. "In erster Linie diene ich natürlich dem Bunde, doch ich werde auf jede Art und Weise hinter dir stehen, solange das nicht gegen meinen Eid verstößt."

"AAla-dar, wenn ich meine eigenen Truppen aus der UNA zurückzöge, was würde Maldon tun? Und was ist mit den OMNI? Sicher werden sie unseren Planeten zerstören wollen. Kann der Intergalaktische Bund versprechen, Galaxitron zu schützen?" fragte sie. Kurala konnte es selbst kaum glauben; war sie gerade dabei, sich mit dem Bunde zu verbrüdern? Doch sie fühlte sich seltsam erleichtert, so, als ob eine übermenschliche Bürde von ihren Schultern genommen würde.

Diese Frage hatte er befürchtet, denn es gab keine einfache Antwort. "Maldon wird auf jeden Fall Vergeltungsschläge gegen dich führen; man mag dort nicht, daß man sie zum Narren hält. Außerdem haben sie sich zusätzlich Ärger mit den Dunklen Herren eingehandelt. So wie ich Quintron kenne, wird er den OMNI einen Vergleich vorschlagen: Du gegen ihre Freiheit! Der einzige Ort, an dem du sicher wärest, läge tief im Machtbereich des Bundes. Galaxitron kann nicht geschützt werden, weil es in den Quadranten der Dunklen Herren liegt. Wie wir die Sache auch betrachten, dein Spinnenvolk ist zum Untergang verurteilt, wenn es nicht auf der Stelle ausgesiedelt wird."

"Es gibt noch eine Möglichkeit, an die du noch nicht gedacht hast, AAla-dar", sagte Kurala zuversichtlich. "Was wäre, wenn die UNA-Truppen gegen die OMNI siegen würden? Dann lebten wir alle friedlich nebeneinander, und die Streitaxt in diesem Universum wäre begraben."

"UNA kann die Dunklen Herren nicht besiegen. Dazu fehlen ihr die Kräfte. Ihr habt eines unserer Versorgungslager überfallen. Ist dir bekannt, wieviel Depots wir haben? Der Bund mit seinem ungeheuer
großen Nachschub denkt nicht einmal darüber nach, die OMNI zu bekriegen!" entgegnete er.

"Und was wäre, wenn der Bund der UNA helfen würde? Gemeinsam könnten wir gewinnen", drängte Kurala leidenschaftlich.

An diese Möglichkeit hatte AAla-dar noch nicht gedacht. "Ja, gemeinsam könnte es gelingen. Doch ich bezweifle, daß sich der Bund jemals darauf einlassen würde."

"Wollen die Kräfte des Lichts das Universum denn nicht von den Gewalten der Dunkelheit befreien?" fragte sie.

"Nun, das wollten wir natürlich schon und haben seit Äonen auch dafür gekämpft. Doch keiner wird den anderenjeüberwinden, denn es gibt hier keinen Sieg. Wir leben in einem Universum der Dualität, Kurala. In
dieser Doppelwelt kann keine der beiden Seiten triumphieren. Es gibt keine Entscheidungsschlacht, denn wenn du denkst, daß der Kampf entweder gewonnen oder verloren ist, schwingt das Pendel in die
entgegengesetzte Richtung. Der Aufstand gegen die Dualität ist wie ein Kampf gegen einen Teil deiner selbst, wie eine Hand, die die andere schlägt. Es ist ernüchternd und letztlich wirkungslos!"

"AAla-dar, habe ich nicht die geringste Aussicht auf Hilfe? Würde mich der Intergalaktische Bund unterstützen, wenn ich offen auf seine Seite träte? Ich bin sicher nicht so ehrenhaft wie du, doch wie kann
ich Galaxitron im Stich lassen? Ich weiß, es ist ein häßlicher, armseliger Planet, doch er ist meine Heimat!"

Als er darüber nachdachte, welche Auswirkungen es haben würde, wenn Kurala den Bund förmlich um Hilfe bäte, heulte eine Sirene auf; drohend hallte ihr Klang durch das Gebäude.

Kurala sprang überrascht auf. "Was ist das, AAla-dar?"

"Höchste Alarmbereitschaft, Alpha-Code-Frequenz. Es wird ernst!" Er nahm den Hörer auf und drückte einige Knöpfe. "Hier Kommandant AAla-dar. Erbitte Information....Koordinaten...Danke!" Er tippte die Daten in seinen Taschencomputer. Dann wandte er sich ihr zu: "Kurala, dein Krieg hat angefangen. UNA-Truppen unter Quintron haben sich mit einer kleinen Flotte der OMNI angelegt. Ich muß sofort zum Bund zurück. Was wirst du tun, meine Liebe? Kommst du mit mir?"

"Nichts lieber als das, du weißt es, AAladar", sagte Kurala fest, "doch ich kann meinen Planeten nicht schutzlos lassen, und jetzt schon gar nicht, wo der Krieg begonnen hat. Bitte, dringe darauf, daß der Bund uns helfen wird."

"Ich will sehen, was sich tun läßt, doch zähle nicht auf uns. Wenn du mich brauchst, dann sende mir durch Nephta eine Botschaft. Denke daran, daß ich dich immer lieben werde, Kurala!" Er griff nach seiner Tasche, hauchte einen Kuß auf ihre Wange und war verschwunden.